Wohnhäuser, Schulen, ein Spital oder Verkehrsinfrastrukturen: Der Sand- und Kiesbedarf für Bauprojekte im Kanton Freiburg wird für die nächsten 25 Jahre auf 3m3 pro Person und Jahr geschätzt, für eine Bevölkerung, die weiter wachsen dürfte. Der Staatsrat hat beschlossen, den SaM zu überarbeiten, um diesen Bedarf zu decken. In einem Kontext, in dem die Freiburger Materialien einer starken ausländischen Konkurrenz ausgesetzt sind, schlägt die Revision vor, den Bedarf der Bevölkerung des Kantons Freiburg mit einer lokalen Produktion zu decken. Geleitet von einer langfristigen Vision, trägt die Revision zu einer sparsamen Verwendung und einer nachhaltigen Bewirtschaftung dieser nicht erneuerbaren Materialien bei.
Sparsame Verwendung, nachhaltige Bewirtschaftung
Die Revision des SaM ist Teil eines Konzepts der nachhaltigen Entwicklung. Um die CO2-Emissionen zu begrenzen, möchte der Staatsrat mit dem revidierten SaM kurze Transportwege fördern und das Potenzial für den Transport von Materialien mit der Bahn oder mittels Fahrzeugen mit saubererem Antrieb (alternative Treibstoffe, E-Motor) ausschöpfen. Die Verwendung von sauberem Baustellenmaterial zur Auffüllung der ausgebeuteten Kiesgruben und der hohe Anteil an recycelten Baumaterialien sollen ebenfalls zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Darüber hinaus gewährleistet der revidierte SaM den Gewässerschutz sowie die Aufwertung von Biotopen, die für verschiedene Tier- und Pflanzenarten wichtig sind.
Entscheidungskompetenz in den Gemeinden
Der SaM identifiziert 18 nutzbare prioritäre Sektoren im gesamten Kanton Freiburg. Die Entwicklung eines konkreten Projekts hängt dann vom Willen des Betreibers und vom Willen der Standortgemeinde ab. Diese entscheidet, ob ein neues Kiesabbaugebiet eingerichtet werden kann. Die Tatsache, dass ein Standort im SaM verzeichnet ist, bedeutet also noch nicht, dass er auch genutzt wird.
Die Überarbeitung des SaM wurde 2020 eingeleitet und von einem Lenkungsausschuss geleitet. Unter dem Vorsitz des Direktors für Raumentwicklung, Infrastrukturen, Mobilität und Umwelt (RIMU) umfasste der Lenkungsausschuss die verschiedenen zuständigen staatlichen Stellen sowie Vertreter der betroffenen Akteure, d. h. insbesondere Unternehmen, die Materialien abbauen, Natur- und Landschaftsschutzverbände, Betreiber von Trinkwasserversorgungen und Transportunternehmen.
Weitere Änderungen des Richtplans
Zusätzlich zur Revision des Sachplans Materialabbau, der eines der Themen des Kantonalen Richtplan ist, schlägt der Staatsrat weitere Änderungen im Kantonalen Richtplan vor, die er ebenfalls in die Vernehmlassung schickt. Unter anderem schlägt er vor, das Projektblatt für das Museum für zeitgenössische Kunst in Middes in den Koordinationsstand „Festsetzung“ verschoben, weil das Vorhaben räumlich abgestimmt ist. Neu aufgenommen wird ein Projektblatt für den geplanten Cailler-Schokoladenpark und die Erweiterung der Standorts Bellechasse der Freiburger Strafanstalt.
Die Vernehmlassung zu allen diesen Änderungen des Kantonalen Richtplans dauert drei Monate.
Hinweis an die Redaktionen: Zur Revision des Sachplans Materialabbau werden öffentliche Informationsabende organisiert. Diese finden statt am:
- Mittwoch, 12. Juni 2024, um 19 Uhr in der Aula der Orientierungsschule, Juchstrasse 9, in Tafers (auf Deutsch);
- Dienstag, 18. Juni 2024, um 19 Uhr im Restaurant de la Croix Blanche, Route de Fribourg 71, in Posieux (auf Französisch);
- Mittwoch, den 19. Juni 2024, um 19 Uhr im Restaurant Sel & Poivre, Grand-Rue 46, in Cugy (FR) (auf Französisch);
- Dienstag, 25. Juni 2024, um 19 Uhr, Militärturnhalle, Route de la Sarine 26, in Grandvillard (auf Französisch).