Am 14. Juni 2015 findet die Abstimmung über das RTVG statt. Die Gesetzesänderung wurde vom Bundesparlament im September 2014 verabschiedet. Dagegen wurde jedoch das Referendum ergriffen, sodass die Vorlage nun dem Volk vorgelegt wird.
Aufgrund der Entwicklung des Medienkonsums via Smartphone, Computer oder Tablet hat heute die gesamte Bevölkerung Zugang zu Radio und Fernsehen. Der Hauptgegenstand dieser Abstimmung liegt denn auch in der Verallgemeinerung der Gebühr. Durch die Gesetzesänderung wird die geräteabhängige Gebühr durch eine allgemeine Abgabe ersetzt. Der Vorteil: Die Kosten für die Haushalte sinken, da sie auf mehr Schultern verteilt werden. Die Haushalte werden künftig nur noch rund 400 Franken statt wie bisher 465 Franken pro Jahr bezahlen. Dank der Gebühr können die SRG wie auch die privaten Radio- und Fernsehstationen, denen die Gebühr zugute kommt, ein gutes Sendeangebot gewährleisten. Sie tragen zur freien Meinungsbildung durch eine qualitativ hochstehende Information in allen Sprachregionen der Schweiz bei.
Die Verfasser des Referendums hingegen stören sich daran, dass durch die Gesetzesänderung auch die Unternehmen eine Gebühr bezahlen müssen. In der heutigen Zeit haben die meisten Unternehmen Zugang zu den Informationskanälen von Radio und Fernsehen und profitieren davon. Es ist deshalb normal, dass auch sie einen Beitrag leisten. Um jedoch die KMU zu schonen, müssen nur Unternehmen, die einen Umsatz von über 500 000 Franken pro Jahr erwirtschaften, die Gebühr bezahlen. Das heisst, 75 % der Firmen in der Schweiz wären von der Gebühr befreit. Dies entspricht auch dem Anteil im Kanton Freiburg.
Der Staatsrat nimmt unter anderem deshalb zu dieser Abstimmung Stellung, weil die Firma Billag AG, die für die Gebührenerhebung verantwortlich ist, ihren Sitz im Postgebäude in der Kantonshauptstadt hat. Die Billag AG zählt 173 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen 135 im Kanton wohnen. Die Firma beschäftigt viele Teilzeitangestellte, insbesondere arbeitstätige Eltern. Eine Beschäftigung, die das monatliche Einkommen vieler Familien aufbessert, aber auch vielen Studierenden erlaubt, ihr Studium zu finanzieren. In diesem Zusammenhang hat der Gesamtstaatsrat am Rande seiner wöchentlichen Sitzung die Firma Billag am 21. April besucht.