1. Seien Sie sich bewusst, dass der geschickte Umgang mit einem Gerät nicht unbedingt mit Medienkompetenz gleichzusetzen ist.
Bereits mit wenigen Klicks finden Kinder, die (überhaupt) nicht lesen können, den Weg ins Internet. Als Erwachsene sind wir überrascht, wie sie ohne zu zögern loslegen und schon bald geschickt mit Smartphones, Tablets und Laptops umgehen können. Dies ist jedoch ein trügerischer Eindruck, denn Medienkompetenz lässt sich nicht auf die Beherrschung dieses oder jenes Geräts reduzieren.
2. Hüten Sie sich davor, Ihr Kind ohne Internet und Medien zu erziehen.
Das Internet und die damit verbundenen Geräte gehören zu unserem Alltag. Machen Sie es sich nicht zu einfach, indem Sie Ihrem Kind den Zugang zum Internet kategorisch verweigern. Übernehmen Sie Verantwortung und helfen Sie Ihrem Kind, sich Schritt für Schritt mit den internetfähigen Geräten und den Medien vertraut zu machen. So begleitet, wird sich Ihr Kind nicht eines Tages ohne Vorwarnung in einer virtuellen Welt wiederfinden, in der es Opfer von Kriminalität werden könnte.
3. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Internet.
Ihr Kind ist besser für das Internet gewappnet, wenn Sie es Schritt für Schritt begleiten und mit ihm altersgerecht über die Gefahren sprechen, denen es im Internet begegnen kann. Nutzen Sie dazu die Broschüre "Es war einmal ... Internet" der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP) und nehmen Sie Ihr Kind mit in eine zauberhafte Märchenwelt. Die fünf modernen Märchen in dieser Broschüre behandeln auf unterhaltsame und humorvolle Weise die fünf wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit dem Internet. Es werden Themen wie Internetsucht, Pädokriminalität, Cybermobbing, Online-Shopping, Abonnement-Fallen und Datenschutz behandelt.
Lesen Sie Ihrem Kind diese Bildergeschichten vor oder hören Sie sie gemeinsam mit ihm als Hörbuch. Die Absätze mit der Überschrift "Und die Moral dieser Geschichte?" erklären Ihnen, worum es bei jeder Problematik geht, und geben Ihnen Verhaltenstipps.
4. Medienkompetenz zu erwerben erfordert Übung.
Die Vermittlung von Medienkompetenz an Ihr Kind ist eine langfristige Aufgabe. Diese geht über das Lesen der fünf Märchen und die Diskussion über die darin behandelten Themen hinaus. Wenn Sie bei Ihrem Kind eine Medienkompetenz fördern wollen, die auf dem Bewusstsein und dem Wissen um die Gefahren des Internets beruht, müssen Sie sich die Zeit nehmen, sich selbst mit dem Internet zu beschäftigen. Ausserdem sollten Sie sich bemühen, Ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten.
Wenn Ihnen diese Aufgabe zu schwer fällt, kompensieren Sie Ihre Wissenslücken, indem Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis informieren. Sicherlich finden Sie Eltern mit hoher Medienkompetenz, die Sie über die neuesten Entwicklungen informieren können. Sprechen Sie anschliessend mit Ihrem Kind darüber.
5. Für den Notfall gibt es professionelle Hilfe.
Wenn es trotz aller Bemühungen zu einem Zwischenfall kommt, sollten Sie Ruhe bewahren. Je nach Art und Schweregrad des Vorfalls wenden Sie sich entweder an die Klassenlehrkraft oder an Ihre Polizei.