Diese Phase ist für die Gleichstellung und die Inklusion entscheidend: der Empfang, der Ort und die Ausrüstung des Arbeitsplatzes, die Gewohnheiten und das implizite Wissen in Zusammenhang mit dem Alltag des Teams oder der Organisation – hier lauert die Gefahr der Diskriminierung, insbesondere wenn die neu angestellte Person nicht der Standardangestellten der Arbeitsumgebung entspricht. Es muss sichergestellt werden, dass sich die Person willkommen fühlt, sachdienlich informiert wird und dass das Team bereit ist, die neue Person unter den besten Bedingungen aufzunehmen.
Auf welche Punkte ist zu achten?
-
Es ist wichtig, sich zu überlegen, wie der Entscheid für die Person dem Team mitgeteilt wird, insbesondere, wenn es sich um einen «atypischen» Entscheid handelt (z. B. eine Frau in einem maskulin dominierten Team oder Stelle oder umgekehrt). Bestimmte Reaktionen, wie Verunsicherung oder Zweifel müssen erwartet und angemessene Reaktionen vorbereitet werden. Es ist insbesondere dafür zu sorgen, dass die Wahrnehmung des «Unterschieds» die Wahrnehmung der Kompetenzen nicht überschattet.
Eine klare und transparente Positionierung der Vorgesetzten ist zentral: sowohl mit Bezug auf eine mögliche globale Gleichstellungs- oder Diversitätsstrategie als auch mit Bezug zur Auswahl der betreffenden Anstellung.
Dies erfordert eine vorgängige Kommunikation und Sensibilisierung im Unternehmen zu den bestehenden Ungleichgewichten (im Unternehmen oder in der Gesellschaft), zu Gender Bias, zur Bereitschaft, diese auszugleichen, zum Vorteil der Geschlechtervielfalt und zu den konkreten gewählten Aktionen, wie beispielsweise für das Einstellungsverfahren. -
Sorgen Sie dafür, dass die Bedingungen für das Einarbeiten für alle neu eingestellten Personen die gleichen sind, beispielsweise was die gewährte Zeit, die Vorbereitung des Arbeitsplatzes oder die gelieferten Informationen betrifft (mehr dazu unter Zugang zu den Informationen).
Es wird empfohlen, für die ersten Wochen ein Einführungsprogramm auszuarbeiten, das das Recht der Person auf eine Einarbeitungszeit verdeutlicht und die Aufgaben enthält, die den verschiedenen Teammitgliedern dabei zufallen.
Ein Patensystem kann ebenfalls eine gute Methode für die Begleitung der neuen Person sein. Dabei wird die erfolgreiche Integration als gemeinsame Verantwortung betrachtet. -
Sorgen Sie dafür, dass alle notwendigen Informationen für das Verständnis und die Funktionsweise der Arbeitsumgebung verfügbar sind.
Es handelt sich nicht nur um offizielle, fachliche oder administrative Informationen, sondern auch um implizitere, wie die sozialen Gewohnheiten des Teams, die Essmöglichkeiten, die Erwartungen der Vorgesetzten in Bezug auf die Arbeitszeitorganisation usw.
Gleichzeitig können die Überlegungen zu diesen Informationen auch eine Gelegenheit bieten, mögliche Geschlechterverzerrungen zu hinterfragen, die die Menge oder die Art der übermittelten Informationen beeinflussen können: Gibt es Informationen, die nie als sachdienlich erschienen, weil sie Männer nicht/weniger betreffen (z. B. Angebote für die Vereinbarung von Beruf und Familie)? Oder gibt es ganz im Gegenteil unterschiedliche Informationen abhängig vom Geschlecht der Person und gestützt auf Stereotypen (z. B. wenn die Tradition von Aperos während Fussballmeisterschaften Frauen nicht mitgeteilt wird)?
Wir müssen uns bewusst sein, dass es aufgrund der Organisation der Gesellschaft und der damit verbundenen Geschlechterrollen unterschiedliche Bedürfnisse geben kann, aber dass eine zu differenzierte Information diese Rollen eher verstärkt, als zu einer gleichberechtigteren Verteilung der Aufgaben und Anliegen führt. -
Während dafür gesorgt wird, dass die neu angestellte Person über die Gewohnheiten informiert wird, ist die Anstellung einer neuen Person auch eine ideale Gelegenheit, um bestimmte Gewohnheiten zu hinterfragen. Eine Offenheit für die Erfahrungen und Gewohnheiten, die eine neue Person mitbringt, ist folglich nicht nur für das Team, sondern auch für die Vorgesetzten notwendig. Auch ist es wichtig, diese Offenheit nicht nur der neuen Personen mitzuteilen, sondern auch dem restlichen Team. Jedes neue Teammitglied ist schlussendlich ein frischer Blick auf die Gewohnheiten und erfordert folglich die Fähigkeiten des Change Managements.
Nützliche Links
Rekrutieren, ohne zu diskriminieren: Schritt für Schritt
Jede Etappe des Bewerbungsverfahrens bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Hier finden Sie Tipps und gute Praktiken für jede Etappe.