Normen und kognitive Verzerrungen können in jeder Etappe des Rekrutierungs- oder Einstellungsverfahrens auftauchen, was dazu führen kann, dass Personenkategorien trotz ihrer faktischen Kompetenzen, ihrer Eignung für die Stelle und des Mehrwerts, den sie dem Team und dem Unternehmen oder der Organisation bringen könnten, ausgeschlossen werden.
Aus der Perspektive der Gleichstellung von Frau und Mann besteht die Herausforderung beispielsweise darin, geschlechterspezifische Muster und vorgefasste Meinungen zu überwinden, die eine Person auf bestimmte Standardbilder reduzieren. So stehen die Talente, Kompetenzen und Verhaltensweisen, die allgemein Frauen zugeordnet werden, oft in grossem Gegensatz zu den Anforderungen, die man an eine Person in einer verantwortungsvollen Stelle oder in einer Expertenfunktion stellt. Ebenso sind die Erwartungen an die Männer nur schwer mit der Teilzeitarbeit oder dem Zugang zu bestimmten Berufsbereichen vereinbar (die insbesondere Empathie, eine affektive Pflege- oder Betreuungsbeziehung erfordern usw.).
Ein impliziter und nicht hinterfragter Standard in der Unternehmenskultur, in der Organisation der Arbeit(-szeit) kann bestimmte Standardprofile begünstigen, die oft mit sogenannt «männlichen» und «weiblichen» Werten in Verbindung gebracht werden. Dies verhindert, dass vielfältigere oder atypische Bewerbungen angelockt oder in Betracht gezogen werden.
Rekrutieren, ohne zu diskriminieren: Schritt für Schritt
Für die Gleichstellung bei der Einstellung ist es wichtig, sich der unausgesprochenen Normen und der Diskriminierungsgefahr bewusst zu sein, die in jeder Etappe des Einstellungsverfahrens vorkommen. Eine Analyse und eine zielführende Vorbereitung ermöglichen ein Einstellungsverfahren, das verhindert, dass bestimmte Personenkategorien von bestimmten Stellen ausgeschlossen werden.
- Einige allgemeine Grundsätze
- Bedarfsanalyse und Definition des Stellenprofils
- Stellenausschreibung
- Auswahlverfahren
- Empfang und Integration der gewählten Person