Die Quaggamuschel (Dreissena rostriformis bugensis) ist eine aus dem Schwarzmeerraum stammende Süsswassermuschel, die 2015 das erste Mal in der Schweiz nachgewiesen wurde. Sie besiedelt sowohl Seen als auch Fliessgewässer. Im Kanton ist ihr Vorkommen im Murtensee und im Neuenburgersee bestätigt. In den Seen von Lessoc, Greyerz, Pérolles und Schiffenen (siehe unten) wurde sie hingegen nicht nachgewiesen.
Empfehlungen zur Verhinderung ihrer Verbreitung
Die Verbreitung gebietsfremder Weichtiere im Allgemeinen und der Quaggamuschel im Besonderen erfolgt meist durch den Schiffsverkehr. Im Kanton Freiburg spielt dabei der Transport von Freizeitbooten oder auch von Wassersportausrüstung, die nicht gewaschen und getrocknet wurde, eine wesentliche Rolle. Um eine Verbreitung der gebietsfremden Arten zu verlangsamen oder zu verhindern, müssen folgende Empfehlungen beachtet werden:
- Reinigen Sie Ihr Boot nach dem Auswassern mit einem Hochdruckreiniger.
- Überprüfen Sie, dass keine Rückstände am Rumpf, am Motor oder an den Seilen zurückbleiben.
- Lassen Sie das Boot trocknen, bevor Sie es in ein anderes Gewässer verlegen.
Wassersportausrüstung wie Neoprenanzüge, SUP oder Fischereiausrüstung (Netze, Stiefel usw.) muss ebenfalls gewaschen und vollständig getrocknet werden, bevor sie in einem anderen Gewässer benutzt wird.
Besondere Vorsicht muss beim Transport aus dem Murtensee und dem Neuenburgersee geboten werden, da die Quaggamuschel dort nachgewiesen wurde.
Wenn Sie denken, eine Quaggamuschel entdeckt zu haben, senden Sie uns bitte ein Foto.
Personen, die eine Quaggamuschel entdecken, werden gebeten, ein Foto und den Fundort an das AfU an die Adresse quagga@fr.ch zu senden.
Im Kanton Freiburg nachgewiesene gebietsfremde Weichtiere
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Die Quaggamuschel stammt aus dem Schwarzmeerraum und wurde wahrscheinlich mit dem Schiffstransport durch den Donau-Main-Kanal via Rhein in die Schweiz eingeschleppt. Der erste Nachweis in der Schweiz erfolgte 2014 in Basel. Seither verbreitet sich die Art hauptsächlich durch den Transport von Freizeitbooten und durch die passive Verbreitung der Larven flussabwärts. Im Kanton Freiburg kommt sie seit 2017 im Neuenburger- und seit 2021 im Murtensee vor. Die Quaggamuschel besiedelt alle Arten von Substrat und kommt bis in grosse Tiefen vor. Sie verdrängt die einheimischen Arten am Seegrund und breitet sich unkontrolliert aus. Die Auswirkungen auf das Ökosystem sind katastrophal. Die Muscheln sind Filtrierer und fressen daher grosse Mengen an Plankton. Dies kann eine Veränderung des Nahrungsnetzes zur Folge haben und schlimmstenfalls zu einem starken Rückgang der Fischfauna führen. Die Betreiber von Wasserfassungen und Einleitungen müssen mit erhöhtem Wartungsaufwand und Kosten rechnen, da die Quaggamuschel auch künstliche Installationen besiedelt und Rohre verstopft. Die Verstopfung einer Leitung oder die Beschädigung anderer Einrichtungen kann z. B. dazu führen, dass kein Wasser mehr für die Trinkwasserversorgung aus dem See gepumpt werden kann.
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Die Zebramuschel stammt ebenfalls aus dem Schwarzmeerraum und wurde bereits in den 60er-Jahren in die Schweiz eingeschleppt. Sie ist mittlerweile in fast allen grösseren Seen der Schweiz zu finden. Nach einem Höchststand ihrer Ausbreitung in den 70er Jahren konnte seit der Einwanderung der Quaggamuschel ein Rückgang der Population beobachtet werden.
Die Zebramuschel ähnelt der Quaggamuschel stark, sie kann jedoch nur festen Untergrund besiedeln und dringt nicht weiter als 40 m in die Tiefe vor. Auch die Zebramuschel hat negative Auswirkungen auf das Ökosystem und besiedelt Wasserfassungen und Ausläufe. Anders als bei der Quaggamuschel können diese aber in eine Tiefe versetzt werden, in der die Zebramuschel nicht mehr vorkommt.
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Diese aus Südostasien stammende Muschel kommt mittlerweile fast auf der ganzen Erde vor. Sie wurde in den 20er-Jahren nach Nordamerika gebracht und gelangte in den 80er-Jahren nach Europa in den Rhein. In der Schweiz wurde sie Ende der 90er-Jahren in Basel nachgewiesen. In den drei Juraseen (Neuenburgersee, Murtensee und Bielersee) wurde die Muschel im Jahr 2003 nachgewiesen. Es ist möglich, dass sie mit den Plattformen der Landesausstellung 2002 vom Rhein eingeschleppt wurde. Sie besiedelt ausschliesslich weiche, sandige Substrate und kann einheimische Muscheln verdrängen.
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Diese kleine, aus Neuseeland stammende Schnecke ist seit dem 19. Jahrhundert in Europa verbreitet. Sie wurde mit dem Ballastwasser des Schiffsverkehrs in die ganze Welt verschleppt. Massenvermehrungen treten jedoch, wenn überhaupt, nur räumlich und zeitlich begrenzt auf. Die Zwergdeckelschnecke fügt sich daher in die einheimische Fauna ein, weshalb keine weitgreifenden Auswirkungen erwartet werden.
Vergrössern Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum) © Etat de Fribourg - Staat Freiburg
Ergebnisse der Analysen vom 2022 und 2024
IDas Wasser des Lessoc-, Montsalvens-, Greyerzer-, Pérolles-, Schiffenen- und Schwarzsees wurde in den Jahren 2022 und 2024 auf das Vorkommen der Quaggamuschel analysiert. Im Jahr 2022 wurden auch die vier häufigsten exotischen Schnecken und Muscheln analysiert. Dabei wurde überprüft, ob ihre DNA im Wasser vorhanden ist. Die Quaggamuschel wurde in keinem der untersuchten Seen nachgewiesen. Exotische Arten wurden im Greyerzersee, Pérolles-See, Schiffenensee und im Schwarzsee entdeckt. Im Lessoc-See und im Montsalvens-See wurden keine exotischen Weichtiere gefunden.
Quaggamuschel (Dreissena bugenis) |
Zebramuschel (Dreissena polymorpha) |
Asiatische Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) |
Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum) |
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Lessoc-See |
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Montsalvens-See |
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Greyerzersee |
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Ja |
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Pérolles-See |
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Ja * |
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Ja |
Schiffenensee |
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Ja |
Ja |
Ja |
Schwarzsee |
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Ja |
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* Im Pérolles-See, der direkt mit dem Greyerzersee und dem Schiffenensee verbunden ist, wurde keine Zebramuschel nachgewiesen, obwohl diese in den beiden oberhalb und unterhalb liegenden Seen vorkommt. Es könnte sich hierbei jedoch um einen Messfehler handeln. Bei früheren Untersuchungen im Oktober 2021 konnten kleinste Spuren der Zebramuschel im Pérolles-See nachgewiesen werden. Daher muss davon ausgegangen werden, dass diese Art, wenn auch nur in geringer Anzahl, im Pérolles-See präsent ist.