Im Jahr 2024 setzte das Hochbauamt seine Bemühungen zur Entwicklung und Modernisierung der Infrastrukturen des Kantons fort und reagierte damit auf die wachsenden Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer.
Die bewilligten Studien- und Verpflichtungskredite zeugen vom erneuerten Vertrauen zwischen den Behörden und dem Amt. Eine neue Organisation und neue Instrumente haben die Koordination und die Effizienz der Projekte verbessert und die wichtige Rolle des Amts bei der Verwaltung der Infrastrukturen gestärkt.
Dank einer rigorosen Planung und einer proaktiven Verwaltung behauptet das Hochbauamt seine zentrale Rolle innerhalb des Staats.
Bedeutende Ereignisse
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Anfragen über den Guichet Unique (GUS) des Hochbauamts
Die Sektion Strategische Entwicklung hat insgesamt 95 Anträge für die Einrichtung neuer Büro- und Lagerflächen erhalten. Davon wurden 23 als Priorität 1 eingestuft. Bisher wurden 30 Anträge geprüft und abgeschlossen, davon wurden 14 abgelehnt.
Projekte in der SIA-Phase 0, Strategie
Die Bedarfsanalyse der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion (VWBD) und der Finanzdirektion (FIND) wurde abgeschlossen. Die Strategie für die Immobilienportfolios der Universität und der Hochschulen, die zu 90 % abgeschlossen ist, wurde durch eine Vision für den Campus auf der Pérolles-Ebene ergänzt. Die Möglichkeiten zur Nutzung der leerstehenden Gebäude an der Route d’Englisberg 5 bis 13 wurden aufgrund der eingegangenen Anfragen geprüft. Gleichzeitig wurden erste Schritte unternommen, um die Leitlinien für eine nachhaltige Vision des Standorts festzulegen. Die Immobilienstrategie der Justiz wurde in Angriff genommen; der Fortschritt liegt bei 30 %.
Projekte in der SIA-Teilphase 11 (Bedürfnisformulierung) oder 21 (Machbarkeitsstudie)
Die SIA-Teilphase 11 der Projekte Mathematisch-Naturwissenschaftliche und Medizinische Fakultät und Kollegium St. Michael wurde abgeschlossen, wobei partizipative Ansätze integriert wurden, um den Bedürfnissen der Beteiligten gerecht werden zu können. Die Grundsätze der künftigen Ausschreibung für die Umnutzung des Zentralgefängnisses wurden festgelegt, um einen Investor-Manager-Betreiber zu finden. Zudem wurde eine nachhaltige Vision für das Finanzgebäude (BAD) und für Pérolles 25 entwickelt, einschliesslich der Integration der FriBURO-Räume. Weiter wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadt eine Arbeitsgruppe für das neue Hallenbad – das Projekt H2léo – gebildet, um eine effiziente Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Akquisitionen (Studien)
Der Staatsrat hat über das HBA sein Interesse am Kauf des Visitantinnen-Klosters bestätigt; die Verhandlungen über den Erwerb der Gebäude der reformierten Schule Freiburg an der Avenue de Gambach 32 werden fortgesetzt. Parallel dazu wurden zwei Standorte für den Bau einer neuen Sekundarstufe II in Bulle ausgewählt und Studien zur Festlegung der besten Strategie durchgeführt. Schliesslich wurden im Rahmen der Gespräche zwischen dem Kanton und dem ASTRA die drei Standorte für die Werkhöfe der Nationalstrassen analysiert, um die Vereinbarungen zwischen Bund und Kanton zu aktualisieren.
Datenbank Eigentümerschaft
Die Entwicklung der internen Datenbank BADO wurde nach ihrer Einrichtung im Herbst 2023 im Jahr 2024 fortgesetzt. Drei neue Listen wurden aufgeschaltet: die Liste der Grundstücke, die Liste der Mietobjekte des HBA und die Liste der internen Gebäudenutzer. Die Daten zu den Flächen nach SIA 416 und die PDF-Pläne der Gebäude werden derzeit gesammelt und vektorisiert. Darüber hinaus wurde das interne GIS-Portal des HBA mit einer neuen grafischen Darstellung verbessert, die eine optimierte Visualisierung der Gebäude ermöglicht.
Energetische Sanierung
Bisher wurden 113 Gebäude auf Zustand, Energieeffizienz, Zugänglichkeit, Brandschutz, Schadstoffbelastung und Photovoltaikpotenzial hin untersucht. Für die Sanierung von 46 dieser Gebäude wird 2025 ein Rahmenkredit beantragt werden. Fossile Heizsysteme werden nach und nach durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. 2024 wurden 7 Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen. Weiter wurden sieben Photovoltaikprojekte realisiert; acht Gebäude werden derzeit energetisch optimiert.
Nachhaltigkeit
Das HBA hat für seine Projektleiterinnen, Projektleiter und Auftragnehmer eine Schulung zum Thema Kreislaufwirtschaft im Bauwesen organisiert; für zwei Projekte wurden Vorinventare der Ressourcen für die Wiederverwendung erstellt. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, um die Holz-Richtlinie zu überarbeiten und ihre Verwendung im öffentlichen Bauwesen zu fördern. Darüber hinaus werden die Kriterien des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) bei allen Neubauten und grösseren Renovierungen des HBA in allen SIA-Phasen eingehalten; 15 Projekte sind in Bearbeitung, von denen 4 zertifiziert werden sollen. Schliesslich wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Kriterien der Nachhaltigkeit (Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft) in die Ausschreibungsunterlagen des HBA zu integrieren.
Standards
Der COPIL FriBURO hat den Beschluss «Arbeitsräume nach Tätigkeiten» validiert, mit dem die Regeln für die Konzeption und Gestaltung der Arbeitsumgebungen für die Verwaltung definiert werden sollen. Dieser wird dem Staatsrat Anfang 2025 vorgelegt. Eine Intranetseite für die Staatsangestellten ist in Vorbereitung.
Immobilienverwaltung
Die Immobilienverwaltung wurde von der Sektion Gebäudebetrieb und ‑unterhalt in die Sektion Strategische Entwicklung verlagert, wo sie für die tägliche Verwaltung der Immobilien zuständig ist, um deren Rentabilität zu optimieren und ihren Wert langfristig zu erhalten. Sie ist auch für die Beziehungen zu den Mietern und Eigentümern zuständig und gewährleistet eine effiziente Verwaltung der 207 Mietverträge als Mieter und 173 Mietverträge als Vermieter. Im Jahr 2024 hat das HBA rund 4 Millionen Franken an Mieten eingenommen, während sich die bezahlten Mieten für die belegten Flächen auf rund 14 Millionen Franken beliefen. Im Laufe des Jahres wurden 16 neue Mietverträge abgeschlossen, davon 11 mit dem Bund als Mieter und 5 als Vermieter. Gleichzeitig wurden 14 Mietverträge gekündigt, davon 11 mit dem Staat als Mieter. Darüber hinaus wurden im Rahmen der täglichen Verwaltung der Mietflächen rund 100 GUS-Anfragen bearbeitet.
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Projekte in der Studienphase
Im Januar 2024 wurde das Siegerprojekt für die vollständige Renovierung des Chemiegebäudes PER10 enthüllt. Das Projekt mit dem Namen «La transformation» zielt auf die Modernisierung der Infrastruktur unter Berücksichtigung des kulturellen Erbes ab. Die Vorstudien werden fortgesetzt, um 2026 mit den Bauarbeiten beginnen zu können.
Der Grosse Rat bewilligte im März 2024 einen Kredit von 12 Millionen Franken für die Studienarbeiten, die für den Bau eines neuen Gebäudes für die Rechtswissenschaftliche Fakultät auf dem Gelände des Thierryturms erforderlich sind.
Im Juni 2024 genehmigte der Grosse Rat einstimmig einen Studienkredit von 7,6 Millionen Franken für den Umbau des Schlosses Bulle.
Das Projekt Grange Neuve wurde vorübergehend ausgesetzt, da die Kostenschätzung am Ende der Vorprojektphase (SIA-Teilphase 31) über dem festgelegten Ziel lag. Im Jahr 2024 wurde eine Neuorganisation der Auftragnehmer geprüft, die noch bestätigt werden muss, damit das Projekt in die Bauprojektphase (SIA-Teilphase 32) übergehen kann.
Die Unterlagen der öffentlichen Auflage für die zweite Etappe der Vollzugsplanung (FRSA II) wurden im November 2024 eingereicht. Diese umfassen die Erweiterung des Gefängnisses Bellechasse sowie den Bau eines Gebäudes für die Halbgefangenschaft.
Offene Baustellen
Die Arbeiten für die Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) schreiten dank der Bewilligung eines zusätzlichen Studienkredits im März 2024 planmässig voran. Die Übergabe ist für Ende 2025 und die Eröffnung für Herbst 2026 vorgesehen.
Am Agroscope-Standort in Posieux ist der Rohbau fertiggestellt; im Mai 2024 wurde die Halbzeit gefeiert. Die schrittweise Inbetriebnahme ist für 2026 vorgesehen.
2024 schritten die Rohbauarbeiten für den Umzug des Naturhistorischen Museums Freiburg (NHMF) voran. Auf diese Etappe, die im Sommer 2026 abgeschlossen sein sollte, folgen die Ausbauarbeiten, bevor 2028 mit der Einrichtung der Ausstellungen begonnen wird.
Im Sommer 2024 begannen die Arbeiten zur Sanierung der Fischzucht in Estavayer-le-Lac, nachdem der Verpflichtungskredit bewilligt worden war. Eine schrittweise Produktionsaufnahme ist zwischen April und Juli 2025 geplant.
Die neue Aussenbeleuchtung der St.-Nikolaus-Kathedrale befand sich während des gesamten Jahres 2024 in der Testphase. Die vollständige Inbetriebnahme einschliesslich der Innenbeleuchtung ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
Gelieferte Baustelle
Das Gefängnis von Bellechasse (FRSA I) wurde im Mai 2024 eingeweiht; dies markiert das Ende der ersten Etappe der Vollzugsplanung (FRSA I).
Neuer Verpflichtungskredit im Jahr 2024
Im September 2024 stimmte der Grosse Rat dem Verpflichtungskredit für das Projekt des kantonalen interinstitutionellen Lagerzentrums (SIC) in Givisiez mit 95 zu 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen zu. Das Projekt muss noch von der Freiburger Bevölkerung angenommen werden. Die Abstimmung wird am 9. Februar 2025 stattfinden, sodass die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 beginnen könnten.
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Anfragen über den GUS
Die Sektion Gebäudebetrieb und ‑unterhalt hat insgesamt 1016 über den GUS eingereichte Anfragen bearbeitet, von denen 835 bereits abgeschlossen wurden und 181 noch in Bearbeitung sind. Im September 2024 wurde der GUS auf die Version 2.0 aktualisiert, die einen besseren Support und eine optimierte Nachverfolgung der Anfragen ermöglicht.
Verbesserung der Infrastruktur und der Dienstleistungen
Anfang 2024 wurden in 72 vom HBA verwalteten Gebäuden 221 frei zugängliche Spender für Menstruationsprodukte installiert. Damit wird einem im Dezember 2020 eingereichten Postulat zur Förderung der Gleichstellung und zur Verbesserung des Komforts der Nutzerinnen entsprochen. Die Standorte wurden mit einem einheitlichen Logo gekennzeichnet.
Eine Optimierung der Beleuchtung wurde mit dem Ersatz der Drucktasten durch Bewegungsmelder und der Umstellung auf LED-Leuchtmittel eingeleitet. Diese Bemühungen sind Teil eines Ansatzes für mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Sechs Gebäude wurden mit einem neuen Schliesssystem mit integrierter Zutrittskontrolle ausgestattet. Damit werden diese Infrastrukturen in das globale Zutrittskontrollprogramm für alle Staatsgebäude integriert.
Insbesondere im Finanzgebäude (BAD) wurde eine deutliche Optimierung der Reinigungsleistungen ohne Auswirkungen auf das betroffene Personal eingeleitet, indem zentrale Abfallbehälter für eine optimierte Abfallentsorgung aufgestellt wurden. Diese Initiative geht einher mit einer Verbesserung der Qualität der Reinigungsleistungen und der Umsetzung eines angepassten Programms für das Reinigungspersonal. Die Änderungen werden bis 2026 schrittweise auch in anderen Gebäuden eingeführt.
Sanierungsarbeiten und Herstellung der Konformität
An der Route des Arsenaux 41 wurden die technischen Ausbauarbeiten fortgesetzt, um das Gebäude für den Einzug der Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten (BKAD) und der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) vorzubereiten.
2024 begannen die Arbeiten für die dringende Sanierung der Gebäude an der Route d’Humilimont 30 und 60 in Marsens, nachdem der Grosse Rat Ende 2023 einen Kredit von 8,99 Millionen Franken bewilligt hatte. Die Gebäudeübergabe ist für 2026 vorgesehen.
An den drei Standorten der Pädagogischen Hochschule Freiburg (PH) wurden Investitionen für den Brandschutz getätigt. Gleichzeitig findet eine Koordination zwischen der PH und der Universität statt, um ihr den Betrieb der Gebäude ab 2026 zu übertragen.
Im Burgquartier werden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kulturgüter (KGA) mehrere Renovierungsarbeiten oder Studien durchgeführt. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Sanierung der Dächer, den Austausch der Fenster an den denkmalgeschützten Fassaden sowie die Sicherung und die Anpassung an die Normen.
Die Sanierungsarbeiten im Innenhof des Schlosses Châtel-Saint-Denis sind abgeschlossen. Sie umfassten die Sanierung des Vorsprungs und haben so die Nachhaltigkeit und Attraktivität dieses historischen Ortes erhöht.
Der neue Innenhof des Kollegiums des Südens und der Orientierungsschule von Bulle, der im September 2024 eingeweiht wurde, erhielt von Hochparterre den Bronzenen Hasen. Die Jury zeichnete das Projekt mit dem Namen «Campus» aus, weil es einen grauen und unwirtlichen Innenhof aus den 1970er-Jahren in einen grünen, einladenden und nachhaltigen Raum verwandelt hat.
Schlüsselzahlen
Im Berichtjahr wurden 350 zusätzliche ergonomische Steh-Sitz-Tische installiert, um den Komfort und das Wohlbefinden bei der Arbeit zu verbessern.
Bei ausnahmslos allen grossen Projekten in der Planungsphase wird das Ziel verfolgt, mindestens die SNBS-Gold-Zertifizierung zu erhalten.
Dies ist die Zahl der an ein angeschlossenen Fernwärmenetz Gebäude, mit einem Gesamtverbrauch von rund 30,5 GWh/Jahr.
Die von den Photovoltaikprojekten produzierte Leistung entspricht dem Stromverbrauch von 1090 Haushalten.