Die Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten BKAD ist zuständig für den Unterricht an den obligatorischen Schulen, den Sonderschulunterricht, den Unterricht auf der Sekundarstufe 2 (Kollegien, Handels- und Fachmittelschulen) sowie auf der Tertiärstufe mit den universitären Angelegenheiten und der Lehrpersonenausbildung. Sie ist ferner verantwortlich für die Berufsberatung, die Erwachsenenbildung und die Ausbildungsbeiträge. Sie fördert die kulturellen Tätigkeiten und den Schulsport und sorgt für den Erhalt der archäologischen Stätten und der Kulturgüter.
Wichtige Ereignisse
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Die Direktion sorgte für die Umsetzung des Regierungsprogramms 2022–2026 des Staatsrats, wobei sie insbesondere dessen Legislaturziele mit den ihr unterstellten oder zugewiesenen Verwaltungseinheiten abglich und aufteilte. Über ihre Ämter leitet sie den Vollzug der Massnahmen, kontrolliert deren Ergebnisse und greift allenfalls korrigierend ein. Am 25. Oktober 2023 erhielt Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens, die Direktorin der BKAD, Kenntnis von medizinischen Befunden, aufgrund derer sie ihren Terminkalender sofort umstellen musste, um sich entsprechend behandeln zu lassen. In der Folge teilte der Staatsrat am 2. November mit, dass die Staatsrätin für eine Dauer von drei Monaten abwesend sein werde. In dieser Zeit übernahm Staatsrat Didier Castella, Direktor der ILFD, ihre Stellvertretung. Vom 2. November 2023 bis zum 17. Januar 2024 arbeitete die BKAD bei der Vorbereitung der Staatsratssitzungen sowie bei Geschäften, die in den Zuständigkeitsbereich der BKAD fielen, eng mit der ILFD zusammen.
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben zählt die BKAD aktuell 11 Ämter.
Drei Einheiten sind ihr administrativ angegliedert: die Universität (Uni), die Pädagogische Hochschule (HP FR) und die kantonale Lehrmittelverwaltung (KLV). -
Am 22. August 2023 verabschiedete der Staatsrat seine Botschaft 2021-DFAC-33 zum Gesetzesentwurf zur Änderung des Gesetzes über die obligatorische Schule mit Blick auf die kantonale digitale Bildungsstrategie an den Regel- und Sonderschulen (DigiBi-Strategie) und leitete sie an den Grossen Rat weiter. Mit dieser Gesetzesänderung wurde die Motion 2019-GC-139 umgesetzt, in der verlangt wird, dass der Kanton die Finanzierung der persönlichen Informatikausstattung für die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsschulen übernimmt. Zusätzlich zur Forderung der Motionäre wird die DigiBi-Strategie auch die kantonale Finanzierung der Informatikausrüstung für die Lehrpersonen und das kantonale Verwaltungspersonal der obligatorischen Schulen einbeziehen. In pädagogischer Hinsicht wird sie für die Weiterbildung und Begleitung der Lehrpersonen im Rahmen der Umsetzung des Moduls «Education numérique» des Westschweizer Lehrplans (Plan d'études romand, PER) sorgen. Auf Antrag der Ad-hoc-Kommission des Grossen Rates, dem sich der Staatsrat anschloss, beschlossen die Grossrätinnen und Grossräte in der Plenarsitzung vom 19. Dezember 2023 die Rückweisung der Strategie. Die Rückweisung betraf einzelne Punkte, ohne jedoch die Kohärenz des Projekts in Frage zu stellen. Da die Umsetzung der Lehrpläne auf interkantonaler Ebene geregelt ist, wollte der Grosse Rat, dass die pädagogischen Aspekte des Projekts in die ordentlichen Budgets der Ämter integriert werden. Er wünschte auch mehr Informationen über die Aspekte der Nachhaltigkeit und die Erfahrungen, die anderswo in diesem Bereich gemacht wurden. Um die verschiedenen Punkte der Rückweisung zu beantworten, bereitet die Direktion eine neue Botschaft vor, die sich auf die materiellen Aspekte der Strategie fokussiert, d. h. die Übernahme der Finanzierung und Verwaltung der Informatikausstattung der Schulen, einschliesslich der Ausrüstung der Primarschülerinnen und schüler, durch den Kanton.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bedeutet, Kinder und Jugendliche dazu zu befähigen, die globalen Herausforderungen und ihre Ursachen zu verstehen und Handlungsoptionen zu erlernen, um diese zu bewältigen. Die Stärkung dieses interdisziplinären Bildungsbereichs ist eine der Prioritäten der BKAD. Dies steht im Einklang mit der Strategie für nachhaltige Entwicklung des Staates Freiburg 2021–2031, dem kantonalen Klimaplan 2021–2026. Eine interne Umfrage unter den Schuldirektionen von 120 obligatorischen Schulen ergab, dass von den Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrpersonen mehr als 100 Projekte realisiert werden.
Vergrössern Medien und Informatik – 1 to 1: Besuch der OS Plaffeien © Etat de Fribourg - Staat Freiburg Vergrössern Medien und Informatik – 1 to 1: Besuch der OS Plaffeien © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Derzeit gibt es drei verschiedene Ausbildungsstätten für angehende Lehrkräfte. Im Jahr 2021 bekräftigte der Staatsrat seine Absicht, die gesamte Lehrpersonenausbildung unter einem Dach zu vereinen und beschloss, die Ausbildung der Primarlehrerinnen und Primarlehrer, die derzeit von der Pädagogischen Hochschule angeboten wird, der Universität anzugliedern. Die Arbeiten wurden während des gesamten Jahres 2023 fortgesetzt: Der Projektausschuss unter dem Vorsitz der Direktorin der BKAD traf sich im Jahr 2023 sechsmal, beauftragte operative Organe und bestätigte deren Arbeit. Den Höhepunkt des Jahres 2023 bildete die Gründung der neuen Fakultät für Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Universität Freiburg. Die neue Fakultät wird ihre ersten Studierenden ab dem Herbstsemester 2025 aufnehmen. Trotz dieser Änderung bleiben die derzeit an der HEP|PH FR geltenden Aufnahmebedingungen für zukünftige Primarlehrpersonen weiterhin gültig, ebenso wie die verliehenen Titel, d.h. den Bachelor für den Unterricht auf der Primarstufe. Das Dossier wird vom Amt für Universitätsfragen (UFA) geführt.
Das Projekt für einen Neubau der Rechtswissenschaftlichen Fakultät auf dem Gelände des Thierryturms macht einen Schritt vorwärts: Der Staatsrat beantragt dem Grossen Rat einen zusätzlichen Projektierungskredit von 12 Mio. Franken für die nötigen Studienarbeiten und einen Verpflichtungskredit für den Abbruch bestehender Gebäude. Wie die Gesamterneuerung des Chemiegebäudes PER10 der Universität aussehen wird, steht nun fest: Das Siegerprojekt des im Frühjahr gestarteten Architekturwettbewerbs heisst «La transformation». Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.
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Die Erhebung zur Arbeitszeit von Lehrpersonen fand während des gesamten Jahres 2023 statt. Sämtliche der BKAD unterstellten Lehrpersonen aller Schulstufen waren zur Teilnahme eingeladen. Um ihre Aufgaben wahrzunehmen, verfügen die Lehrpersonen über eine hohe Zeitautonomie mit einer über das Jahr verteilten Einteilung der Arbeitszeit (in der Regel 1900 Stunden für eine Vollzeitanstellung) in vier verschiedenen Tätigkeitsfeldern: Unterricht (80 85 %), Begleitung der Schülerinnen und Schüler (5 bis 10%), Schulleben (5 bis 10%) und Weiterbildung (3 bis 5%). Es soll überprüft werden, ob diese vor mehr als zwanzig Jahren festgelegten Bereiche immer noch aktuell sind. Die Umfrage war ein grosser Erfolg; etwa 85% der betroffenen Personen nahmen daran teil. Die Ergebnisse der Erhebung werden Mitte 2024 vorliegen.
Im Anschluss an die im Jahr 2022 durchgeführte Befragung des gesamten Staatspersonals haben die Ämter der BKAD gemäss den Empfehlungen des POA einen Austausch mit dem Personal über die Ergebnisse der Befragung über die Zufriedenheit des Staatspersonals organisiert. Dabei wurden auch Vorschläge für Massnahmen erörtert, die an das POA weitergeleitet werden sollen. Die BKAD war mit den Ergebnissen dieser Umfrage für ihre Belange sehr zufrieden und bemüht sich, die wenigen Punkte, bei denen sie noch Handlungsspielraum hat, zu verbessern.
Die Unterrichtsämter und das Amt für Ressourcen (RA) pflegen allgemein rege Kontakte zu den Berufsverbänden des Lehrpersonals. Die Direktorin für Bildung und kulturelle Angelegenheiten empfing im Jahr 2023 dreimal Vertretungen der Dachverbände FAFE und VPOD, um sich über Themen von gegenseitigem Interesse auszutauschen.
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Auf Stufe der obligatorische Schule sind drei Unterrichtsämter für die pädagogische und didaktische Führung des Unterrichts zuständig. Die drei Unterrichtsämter sind das Amt für französischsprachigen obligatorischen Unterricht FOA, das Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht DOA und das Amt für Sonderpädagogik SOA.
Schwerpunkt für das Amt für französischsprachigen obligatorischen Unterricht (FOA):
Die Weiterbildung der Lehrpersonen für das Modul digitale Bildung des Westschweizer Lehrplans (Plan d'étude romand en Education numérique) hat begonnen. Fast 700 Lehrpersonen des ersten Zyklus haben ihre Weiterbildung begleitet von rund 20 Ausbilderinnen und Ausbildern begonnen. Die Lehrmittel für dieses Fach werden ausgewählt und Unterrichtsmaterialien sind in Vorbereitung.
Schwerpunkt für das Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht (DOA):
Die Implementierung des Lehrplans 21 (der in Deutschfreiburg seit Beginn des Schuljahres 2019/20 in Kraft ist) wurde Ende Schuljahr 2022/23 abgeschlossen. In Rahmen dieser Implementierung absolvierten die Lehrpersonen zahlreiche obligatorische Weiterbildungen. Aktuell wird die Implementierung des LP 21 evaluiert: Befragt werden alle Lehrpersonen 1H–11H, alle Schülerinnen und Schüler der 7H–11H, die Schuldirektionen und das Schulinspektorat sowie die Elternräte und Präsidien der Vereinigung Schule & Elternhaus. Die Durchführung der Evaluation dauert bis Ende Schuljahr 2023/24.
Schwerpunkt für das Amt für Sonderpädagogik (SoA):
Im August 2023 wurde ein kantonales Zentrum für intensive Frühförderung (IFI-Zentrum) eröffnet, das derzeit fünf Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung betreut. Diese Kinder im Vorschulalter werden während zwei Jahren vor dem Schuleintritt etwa 15 Stunden pro Woche während 40 bis 42 Wochen pro Jahr betreut. Das Zentrum soll in den nächsten Jahren schrittweise erweitert werden, um der Anzahl der Kinder, die eine solche Betreuung benötigen, gerecht zu werden.
Gemeinsame Programme und Tätigkeiten
Dank dem Förderprogramm Sport-Kunst-Ausbildung (SKA) können Nachwuchstalente im Sport oder in künstlerischen Bereichen von Stundenplan-Anpassungen sowie von besonderen Unterstützungsmassnahmen profitieren. Für das Schuljahr 2023/24 gingen 640 (574) Gesuche ein, davon wurden 504 (449) gutgeheissen: 312 (281) für den Status SKA, 156 (139) als Nachwuchshoffnungen und 36 (29) für ausserkantonale Angebote. Von diesen Gesuchen entfallen 52 (46) auf Künstlerinnen und Künstler in den Bereichen Tanz und Musik, während die restlichen den Bereich Sport betreffen. Dabei stammen 8 (5) Sporttalente aus anderen Kantonen. Auf der Sekundarstufe 1 (OS) erhalten 196 (183) Schülerinnen und Schüler Fördermassnahmen, bei den Mittelschulen sind es 220 (183) und in der Berufsbildung 47 (44).
Kultur & Schule ist ein Programm, das den Schülerinnen und Schülern der obligatorischen Schule im Kanton Freiburg den Zugang zur Kultur erleichtert und dafür sensibilisiert. Im Schuljahr 2022/23 nahmen rund 34 820 Schülerinnen und Schüler an einer Aktivität des Jahresprogramms teil, und 4000 Schülerinnen und Schüler nutzten ein Angebot des Festivals Kultur & Schule. Die Lehrpersonen konnten aus fast 300 verschiedenen Aktivitäten auf Deutsch, Französisch oder zweisprachig auswählen und dabei von Ermässigungsgutscheinen oder kostenlosem Eintritt profitieren. Die Klassen konnten zudem ohne Mehrkosten mit dem öffentlichen Verkehr zu den gewünschten Veranstaltungsorten fahren.
Die Fachstelle für Gesundheit in der Schule präsentierte den verschiedenen Partnern und Ämtern ein neues Konzept für die Gesundheit in der Schule 2023–2027. Es wurde ein Film zur Präsentation des kantonalen Konzepts in Deutsch und Französisch produziert. Darüber hinaus wurden verschiedene Schwerpunktaktionen im Zusammenhang mit Gesundheit in der Schule durchgeführt, z. B. die Begleitung mehrerer Schulen durch den Verein REPER für den Beitritt zum Netzwerk gesunder und nachhaltiger Schulen (Freiburger Schulnetz 21: RfE21), die Koordination von Weiterbildungskursen mit der HEPǀPH FR, die Fortsetzung der Schulungen für die Schuldirektionen und ganz allgemein die Koordination von Gesundheitsförderungs- und Präventionsaktivitäten in den Schulen.
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Drei Ämter der BKAD bieten Leistungen für Jugendliche an, welche die obligatorische Schule beenden. Es handelt sich um das Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA), das Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 (S2), das für die allgemeine Verwaltung der Gymnasien, Handelsmittelschulen und Fachmittelschulen zuständig ist, sowie das Amt für Ausbildungsbeiträge (ABBA).
In den Schulen der Sekundarstufe 2 (S2) wird die Einführung des BYOD-Konzepts (die Schülerinnen und Schüler bringen ihre eigenen Computer mit in den Unterricht), das im Schuljahr 2022/23 in den ersten Klassen eingeführt wurde, fortgesetzt. Die Umsetzung verlief bisher recht erfolgreich: Es gab keine nennenswerten technischen Probleme. Die von den Schulen organisierte technische Unterstützung durch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen wurde kaum in Anspruch genommen. Umfragen unter Schülerinnen und Schülern haben ergeben, dass diese das BYOD-Konzept im Rahmen ihrer Ausbildung als sehr sinnvoll erachten; die grosse Mehrheit von ihnen hat gelernt, den Computer besser zu nutzen. Bis zum Schuljahr 2025/26 werden alle Klassen und Bildungsgänge der Schulen der Sekundarstufe 2 mit dem BYOD-Konzept arbeiten. Das Projekt wird weiterhin wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Förderung der Weiterbildung des Lehrpersonals hat bei den Schuldirektionen nach wie vor Priorität.
Das Projekt Matu2027 wurde am 8. November anlässlich eines Bildungstags mit allen Gymnasiallehrpersonen des Kantons gestartet. Die gymnasiale Bildung an den Freiburger Kollegien wurde seit 30 Jahren nicht mehr grundsätzlich geändert und soll angesichts der heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen überarbeitet werden. Die Umsetzung der von der EDK und dem Bund geführten Reformarbeiten erfolgen im Kanton Freiburg in einem partizipativen Prozess auf der Grundlage von Beiträgen aller Beteiligten. Eine Ad-hoc-Website bietet Interessierten die Möglichkeit, die wichtigsten Schritte des Projekts mitzuverfolgen.
Im November hat das Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA) sein neues Laufbahnzentrum an der Zeughausstrasse 41 in Freiburg eröffnet. Das Laufbahnzentrum, das aus der Zusammenlegung von drei bereits bestehenden Standorten in der Stadt Freiburg hervorgegangen ist, bietet Laufbahnberatung für Erwachsene und Studierende sowie für Jugendliche in der Übergangsphase und im nachobligatorischen Bereich an. Damit wird der stark gestiegenen Nachfrage Rechnung getragen.
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Neben seiner Aufgabe, kulturelle Aktivitäten insbesondere durch die Gewährung von Subventionen zu fördern, beaufsichtigt das Amt für Kultur (KA) die Tätigkeit mehrerer kultureller Einrichtungen. Es handelt sich um die Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB), das Konservatorium Freiburg (KF), das Museum für Kunst und Geschichte (MAHF), das Naturhistorische Museum (NHM), das Schloss Greyerz, das Vitrocentre Romont, Schweizerisches Forschungszentrum für Glasmalerei und Glaskunst, den Espace Jean Tinguely – Niki de Saint-Phalle sowie das Römische Museum in Vallon. Über die Aktivitäten der kulturellen Einrichtungen wird im Tätigkeitsbericht des Amts für Kultur und auf den verschiedenen Websites ausführlich berichtet.
Die BKAD hat über ihr Amt für Kultur mehrere Förderungsinstrumente angepasst, um den Kultursektor bei der Bewältigung struktureller Schwächen zu unterstützen. Angestrebt wird dabei insbesondere eine gerechtere Bezahlung der Kulturschaffenden und eine bessere soziale Vorsorge. Die Förderinstrumente für das Kulturschaffen in den Bereichen der Bühnenkunst und der zeitgenössischen Musik wurden überarbeitet. Es wurden Stipendien für künstlerische Forschungsaufenthalte eingeführt. Zudem gab es zwei Ausschreibungen für Kooperationsprojekte in den Bereichen Kultur, Soziales und Tourismus, die auch Partnerschaften mit Vereinen und Amateurkreisen umfassen. Die Arbeiten zur Revision des Gesetzes über kulturelle Angelegenheiten (KAG) kommen gut voran. Die betroffenen Kulturkreise werden in diese Arbeiten einbezogen. So wurde ein «Kulturkonzept» ausgearbeitet und dem Staatsrat im Dezember 2023 vorgelegt, der die strategischen Ausrichtungen des Konzepts bestätigte. Das Konzept wird als Grundlage für die Gesetzesrevision dienen.
Die Besucherzahlen in den Museen sind erfreulich hoch. Das Museum für Kunst und Geschichte (16 440) wie auch der Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle (22 320) verzeichneten eines der besten Ergebnisse der letzten zwanzig Jahre. Das Naturhistorische Museum hat mit 66 897 Personen rund 7000 Besucherinnen und Besucher mehr angezogen als im Jahr 2022. Zweifellos hat die Volksabstimmung vom 18. Juni, dank der das Museum die Mittel für den Umzug in ein neues Gebäude und die Neugestaltung der Dauerausstellung erhalten sollte, diese bei der Freiburger Bevölkerung sehr beliebte Institution stärker ins Rampenlicht gerückt.
Vergrössern Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens, Jean-Robert Gisler, Angélique Boschung, Adrian Holderegger und Romain Jurot mit dem Narrenschiff © Etat de Fribourg - Staat Freiburg - Nicolas Bugnon -
Das Amt für Kulturgüter KGA hat den Auftrag, Kulturgüter zu schützen und zu erhalten, indem es den zuständigen Behörden und Eigentümern zweckmässige Informationen, Beratung und Unterstützung zukommen lässt. Das Amt für Archäologie AAFR hat die Aufgabe, archäologische Kulturgüter zu identifizieren, zu inventarisieren und zu dokumentieren.
Für das Amt für Kulturgüter (KGA) war das Jahr 2023 zum Teil der Fertigstellung des ersten Bandes des Verzeichnisses Zeitgenössischer Architektur mit dem Titel «Freiburg Bauen im 20. Jahrhundert – La Ville –Die Stadt 1950-2000» gewidmet. Das Amt hat sich an Anlässen und Aktionen beteiligt, um die Öffentlichkeit für die Kulturgüter des Kantons zu sensibilisieren, insbesondere durch geführte Besichtigungen. Wie in den letzten Jahren organisierte es am 9. und 10. September für die Öffentlichkeit die europäischen Tage des Denkmals (ETD) unter dem Motto «Reparieren und Wiederverwenden». Im Auftrag des Staatsrats organisierte das Amt für Kulturgüter zwei Tage, um mit den verschiedenen institutionellen und kommunalen Partnern über die Zukunft des religiösen Erbes im Kanton nachzudenken. Diese Reflexionstage boten Gelegenheit, die Herausforderungen, Bedürfnisse und Risiken für dieses Kulturerbe zu ergründen. Zudem soll 2024 eine ständige Reflexionsgruppe zu diesem Thema eingesetzt werden.
Für das Amt für Archäologie (AAFR) war das Jahr 2023 vor allem durch die Ausgrabung von sehr vielen mittelalterlichen Gräbern geprägt, die in der Umgebung der Klosterkirche von Hauterive lokalisiert sind. Die erste Etappe des Grossprojekts «Neugestaltung des Burgquartiers» beschäftigte ebenfalls ein Team während des ganzen Jahres. So konnten unter den entfernten Strassenbelägen und in den Gräben des Fernwärmenetzes zahlreiche architektonische Strukturen des alten mittelalterlichen Städtchens dokumentiert werden. Ebenso wurden eine Vielzahl von Gräbern, die sich auf dem Friedhof oder am Rande der Kathedrale St. Nikolaus befanden, sowie andere Grabstrukturen gesichert. Darüber hinaus wurden weitere wichtige Ausgrabungen in St-Aubin und Matran durchgeführt. Die wichtigsten Tätigkeiten des Amtes sind in den Freiburger Heften für Archäologie dokumentiert, deren letzte Ausgabe im Juni erschienen ist.
Vergrössern Ehemaliger Kleiner Ratssaal, Westwand, Zustand im Frühjahr 2022 © Etat de Fribourg - Staat Freiburg - © Alain Kilar – KGA Vergrössern Die Überreste aus der Römerzeit zeichnen sich durch einen aussergewöhnlichen Erhaltungszustand aus © Etat de Fribourg - Etat de Fribourg - SAEF
Kennzahlen
Im Jahr 2023 besuchen 41 197 Schülerinnen und Schüler die obligatorische Schule. 9417 in den deutschsprachigen Schulen und 31 780 in den französischsprachigen Schulen des Kantons. Hinzu kommen 6391 Lernende der Schulen der Sekundarstufe 2.
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Rechnung 2023
VZÄRechnung 2022
VZÄVeränderung
VZÄDirektion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten 5224,71 5102,08 122,63 ZENTRALVERWALTUNG 381,40 375,41 5,99 3200 / IPCS Generalsekretariat 25,29 24,36 0,93 3202 / ENOB Obligatorischer Unterricht 159,11 155,16 3,95 3208 / ENSA Amt für Sonderpädagogik 12,54 12,44 0,10 3225 / OSPR Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung 30,43 29,76 0,67 3229 / ESSU Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 13,45 12,46 0,99 3265 / CULT Amt für Kultur 3,99 3,96 0,03 3271 / BCUN Kantons- und Universitätsbibliothek 56,29 56,39 -0,10 3273 / MAHF Museum für Kunst und Geschichte 15,06 15,30 -0,24 3274 / MHNA Naturhistorisches Museum 9,67 9,70 -003 3280 / SACF Amt für Archäologie 39,85 40,85 -1,00 3281 / BIEN Amt für Kulturgüter 15,72 15,03 0,69 UNTERRICHTSWESEN 4843,31 4726,67 116,64 3203 / EPRE Primarschulunterricht 1H‒2H 401,08 392,35 8,73 3205 / EPRI Primarschulunterricht 3H‒8H 1622,02 1563,74 58,28 3210 / CORI Orientierungsschule 9H‒11H - Entlastungen 25,66 26,06 -0,40 3210 / CORI Orientierungsschule 9H–11H 984,38 957,79 26,59 3229 / ESSU Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 2,92 2,66 0,26 3230 / ECDD Fachmittelschule 84,34 83,53 0,81 3235 / CGAM Kollegium Gambach 101,53 102,09 0,81 3240 / CSCR Kollegium Heilig Kreuz 86,65 80,02 6,63 3245 / CSMI Kollegium St. Michael 112,57 113,77 -1,20 3249 / CSUD Kollegium des Südens 126,05 125,94 0,11 3256 / HEPF Pädagogische Hochschule Freiburg 97,39 98,30 -0,91 3260 / UNIV Universität 1078,40 1059,48 18,92 3272 / CONS Konservatorium 120,32 120,94 -0,62 -
Fluktuation 2023
%Fluktuation 2022
%Fluktuation 2021
%Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten 3,45 2,69 4,95 ZENTRALVERWALTUNG 3200 / IPCS Generalsekretariat 0 0 6,85 3202 / ENOB Obligatorischer Unterricht 2,55 2,76 20,65 3208 / ENSA Amt für Sonderpädagogik 0 0 1,63 3225 / OSPR Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung 8,84 6,03 6,14 3229 / ESSU Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 1,89 0 5,57 3265 / CULT Amt für Kultur 0 27,03 15,79 3271 / BCUN Kantons- und Universitätsbibliothek 1,66 4,98 9,22 3273 / MAHF Museum für Kunst und Geschichte 6,84 0 10,12 3274 / MHNA Naturhistorisches Museum 10,27 0 0 3280 / SACF Amt für Archäologie 4,08 1,34 15,21 3281 / BIEN Amt für Kulturgüter 13,20 8,58 6,33 UNTERRICHTSWESEN 3203 / EPRE Primarschulunterricht 1H‒2H 1,73 1,14 1,45 3205 / EPRI Primarschulunterricht 3H‒8H 1,94 2,49 2,51 3210 / CORI Orientierungsschule 9H–11H 1,79 2,97 5,10 3230 / ECDD Fachmittelschule 1,06 1,24 2,18 3235 / CGAM Kollegium Gambach 2,13 1,48 4,74 3240 / CSCR Kollegium Heilig Kreuz 0,65 2,12 0,81 3245 / CSMI Kollegium St. Michael 0 0,80 9,05 3249 / CSUD Kollegium des Südens 1,65 0,70 0 3256 / HEPF Pädagogische Hochschule Freiburg 7,10 4,37 8,74 3260 / UNIV Universität 8,62 3,75 8,00 3272 / CONS Konservatorium 1,43 3,60 9,49 -
Die Schülerinnen und Schüler des Saane-, Glane-, See- und Sensebezirks besuchen die drei Kollegien der Stadt Freiburg und die Fachmittelschule Freiburg. Die vier Mittelschulen der Stadt Freiburg führen jeweils eine französisch- und eine deutschsprachige Abteilung. Die Schülerinnen und Schüler aus dem Süden des Kantons, also aus dem Greyerz- und Vivisbachbezirk und einem Teil des Glanebezirks besuchen das Kollegium in Bulle. Die Freiburger Schülerinnen und Schüler, deren Wohngemeinde zum Einzugsgebiet des Interkantonalen Gymnasiums der Region Broye (GYB) gehört, besuchen dieses Gymnasium.
Stand am 15. September 2023
Schülerinnen und Schüler Klassen 2023/24 2022/23 2023/24 2022/23 Gymnasiale Maturität 4038 4072 189 189,5 Handelsmittelschule 454 423 19 17 Fachmittelschulausweis 1352 1420 66.35 64,5 Fachmaturitäten 445 453 7,5 9,5 Passerelle 102 105 5 5 Total 6473 6473 279,5 285,5 -
Stipendien für Studium und Lehre sind einmalige oder wiederkehrende Beiträge, welche bei normalem Verlauf der Ausbildung nicht zurückbezahlt werden müssen.
Ausbildungskategorien Anzahl Beträge in Franken Bereiche der Sekundarstufe 2: Gymnasiale Maturitätsschulen 255 1 227 454 Andere Mittelschulen 215 895 501 Vollzeitberufsschulen 102 536 403 Berufslehren und Anlehren 590 3 282 220 Nach Berufslehre erworbene Berufsmaturitäten 72 268 579 Tertiärstufe: Höhere (nicht universitäre) Berufsbildung 38 346 918 Fachhochschulen 240 1 627 157 Universitäten und Eidgenössische Technische Hochschulen 277 1 940 759 Weiterbildung Total 1789 10 124 750 -
In den Orientierungsschulen wird die Berufswahl-Vorbereitung von der Klassenlehrperson in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Berufsberatungsstelle durchgeführt. Alle Angebote haben zum Ziel, die Jugendlichen im Berufswahl-Prozess zu begleiten und zu fördern.
Gewählte Richtung in % 2023 2022 Männer Frauen Total Total Lehre, Grundausbildung 48 28 38 38 Mittelschulen 29 28 38 41 Andere Schulen 4 3 3 3 Erwerbsarbeit 0 0 0 0 12. partnersprachliches Schuljahr 4 4 4 3 Übergangslösung oder unbekannte Lösung 1 1 1 1 Vorbereitungs- oder Integrationskurs 9 9 9 9 -
Die BKAD zählt mehr als 5214 Lehrerinnen und Lehrer, die rund 3422 Vollzeitstellen (VZÄ) besetzen.
Anzahl Lehrpersonen nach Sprache und Geschlecht
Französischsprachige Deutschsprachige Männer Frauen Männer Frauen % Frauen Primarschule 1H‒2H 10 457 1 177 98% Primarschule 3H‒8H 244 1605 73 611 87% Orientierungsschule 9H‒11H 415 627 134 229 61% Mittelschulen 249 204 83 95 47% Total 918 2893 291 1112 77%
Weitere Informationen
Wichtige Ereignisse und Kennzahlen der Ämtern
- Amt für Ressourcen (RA)
- Amt für französischsprachigen obligatorischen Unterricht (FOA)
- Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht (DOA)
- Amt für Sonderpädagogik (SoA)
- Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 (S2)
- Amt für Universitätsfragen (UFA)
- Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA)
- Amt für Ausbildungsbeiträge (ABBA)
- Amt für Kultur (KA)
- Amt für Archäologie (AAFR)
- Amt für Kulturgüter (KGA)