Eine gute Versorgung im Gesundheits- und Sozialbereich für die gesamte Freiburger Bevölkerung: Das ist das stetige Ziel der GSD. Ihre Dienste und Ämter stellen eine Vielzahl an Leistungen für Menschen jeden Alters sicher, insbesondere aber für vorübergehend oder dauerhaft geschwächte.
Ausserdem subventioniert der Staat über die GSD zahlreiche Institutionen und Vereine, die in den gleichen Bereichen wie sie tätig sind. Drei öffentlichrechtliche Anstalten ‒ das HFR, das FNPG und die Kantonale Sozialversicherungsanstalt (KSVA) ‒ sowie das Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen (GFB) sind der GSD administrativ zugewiesen.
Das Generalsekretariat unterstützt die GSD bei der Führung und der Verwaltung und koordiniert die verschiedenen Verwaltungseinheiten. Es ist zuständig für Finanzen, Personalwesen, Kommunikation, Übersetzung, juristische Beratung und Streitfälle. Ferner ist das Generalsekretariat Ansprechpartner der zentralen Dienste des Staates und vertritt die GSD in verschiedenen Kommissionen. Schliesslich übt es noch die Aufsicht über die im Kanton tätigen Familienausgleichskassen aus
Wichtige Ereignisse
Die Direktion, ihre Ämter und insbesondere das Generalsekretariat waren stark gefordert, um mehrere wegweisende Projekte im Bereich Gesundheit und Soziales zum Abschluss zu bringen, insbesondere die Vorbereitung von drei Volksabstimmungen und die Koordination mehrerer Projekte.
Zum Generalsekretariat sind neu eine Projektleiterin für die Umsetzung der eidgenössischen Volksinitiative «Für eine starke Pflege» und eine Ansprechperson für Informationssicherheit und Datenschutz hinzugekommen.
Der Direktor für Gesundheit und Soziales nahm an zwei Sitzungen der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), an zwei Sitzungen der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK), an vier Sitzungen der Conférence latine des affaires sanitaires et sociales – CLASS (Gesundheits- und Sozialdirektorenkonferenz der lateinischen Schweiz) sowie an zwei Sitzungen der Conférence latine des Chefs de Départements compétents en matière d’asile et des migrants (CLDAM, Konferenz der Vorsteher der für das Asyl- und Migrationswesen zuständigen Departemente der lateinischen Schweiz) teil. Seit März 2024 präsidiert er auch den Verband CARA.
Abstimmungen über Gesundheitsthemen
In Zusammenhang mit der Notfallversorgung stimmte die Freiburger Bevölkerung über die Verfassungsinitiative «Für bürgernahe öffentliche Spitalnotaufnahme 24/24» sowie über einen Gegenentwurf ab, der vom Staatsrat ausgearbeitet und vom Grossen Rat einstimmig angenommen worden war. Dieser Gegenentwurf, der zahlreiche Verbesserungen im Notfallversorgungssystem vorsieht und ein hohes Qualitäts- und Sicherheitsniveau für alle garantiert, fand breite Unterstützung, insbesondere bei den Berufsverbänden aus dem Gesundheitsbereich. Die Freiburger Bevölkerung nahm den Gegenentwurf mit 68 % Ja-Stimmen an und lehnte die Initiative mit über 62 % Nein-Stimmen deutlich ab.
Gleichzeitig mit der Initiative und dem Gegenentwurf wurde auch ein Dekret zur finanziellen Unterstützung des HFR zur Abstimmung gebracht. Das Dekret betraf einerseits eine Bürgschaft in Höhe von 105 Millionen Franken für die Investitionen 2024–2026, andererseits ein zinsloses Darlehen in Höhe von 70 Millionen Franken zur Finanzierung der Planungskosten für den Bau eines neuen Spitalgebäudes.
Dieses Dekret, das von einer deutlichen Mehrheit des Grossen Rates unterstützt wurde, ermöglicht es, die Kontinuität der Versorgungsqualität zu gewährleisten, die Zukunft des Spitals zu sichern und die Sanierung seiner Bilanz einzuleiten. Die Freiburger Bevölkerung nahm das Dekret mit über 79 % Ja-Stimmen an.
Abstimmung über das Gesetz über die Ergänzungsleistungen für Familien
Das Gesetz über die Ergänzungsleistungen für Familien wurde als wegweisende familienpolitische Massnahme Anfang Jahr an den Grossen Rat überwiesen. Dieses Gesetz soll einkommensschwache Familien durch Leistungen unterstützen, welche auf die Förderung der finanziellen, sozialen und beruflichen Unabhängigkeit abzielen. Das Gesetz, auf das man seit Jahren gewartet hat und das die bestehenden Massnahmen zur Unterstützung der rund 1500 besonders von Armut betroffenen Familien im Kanton ergänzt, wurde von einer grossen Mehrheit des Grossen Rates befürwortet. Am 22. September 2024 sprach sich die Freiburger Bevölkerung sehr deutlich mit fast 70% Ja-Stimmen für die Einführung von Ergänzungsleistungen für Familien aus.
Sozialhilfegesetz-Revision
Ein weiterer grosser Fortschritt im Bereich der Sozialhilfe war die Verabschiedung der Ende 2023 überwiesenen Revision des Sozialhilfegesetzes durch den Grossen Rat am 9. Oktober 2024. Diese neue Fassung des Gesetzes, die das Ergebnis umfangreicher Arbeiten ist, welche die Direktion und das Kantonale Sozialamt über mehrere Jahre hinweg beschäftigt haben, sieht insbesondere eine Regionalisierung der Sozialhilfe vor und wird am 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Umsetzung der Krankenpflegeinitiative
Im Rahmen der Umsetzung der Initiative «Für eine starke Pflege» übernahm der Direktor für Gesundheit und Soziales zusammen mit dem Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektor den Vorsitz eines COPIL (Steuerungsausschuss), in dem verschiedene Ämter und Institutionen der GSD, der BKAD und der VWBD sowie die wichtigsten Partner aus der Praxis vertreten sind. Die Koordination wird neu von einer Projektleiterin übernommen, die dem Generalsekretariat der GSD angehört. Die Initiative hat folgende Ziele: Verbesserung der Pflegesituation, Gewährleistung der Pflegequalität und Anerkennung und Stärkung der Attraktivität der Pflegeberufe. Im Rahmen der ersten Umsetzungsphase schickte die Direktion insbesondere einen Vorentwurf für ein kantonales Gesetz zur Umsetzung der auf Bundesebene geplanten Ausbildungsoffensive in die Vernehmlassung. Ziel ist es, die praktische Ausbildung in Pflegeeinrichtungen zu fördern und die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen.
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Im GesA kam es zu einigen organisatorischen Änderungen. Die Vorsteherin des GesA, Dr. Claudine Mathieu Thiébaud, verliess das Amt im Juni. Der neue Amtsvorsteher, Stéphane Luyet, trat sein Amt im Oktober an. Das GesA zog Anfang Sommer von der Route des Cliniques 17 an den Chemin des Mazots 2 um. Im Herbst 2024 wurde die Kantonsapothekerin in das Kantonsarztamt eingegliedert.
Das GesA war eng in die Vorbereitung der Abstimmungen über die Verfassungsinitiative «Für bürgernahe öffentliche Spitalnotaufnahme 24/24» und über das Dekret zur finanziellen Unterstützung des HFR eingebunden. Es arbeitet auch an der Umsetzung der Pflegeinitiative mit.
Spitäler und Pflegeleistungserbringende
freiburger spital HFR. Die Direktion und das GesA verfolgen weiter intensiv die finanziellen Belange des HFR. Auf Wunsch des Staatsrats wurde dazu eine Task Force mit Vertreterinnen und Vertretern der Direktion, des GesA und des HFR eingesetzt. Gleichzeitig wurde im HFR weiter an der Effizienz gearbeitet, um den Patientenfluss zu verbessern und die starken saisonalen Aktivitätsschwankungen auszugleichen und gleichzeitig die hohe Fehlzeitenquote in bestimmten Bereichen zu bewältigen. Die nun abgeschlossene Trennung vom Amt für Informatik und Telekommunikation (ITA) war aufgrund des 24-Stunden-Spitalbetriebs und der hochsensiblen Daten eine grosse Herausforderung. Der Vierjahresplan 2024–2027 des HFR, der auf Kontinuität setzt und die Weichen für die Strategie 2030 bis 2027 stellt, wurde vom Verwaltungsrat vorgestellt. Das HFR beschloss auch, die Innere Medizin des HFR Meyriez-Murten im Laufe des Jahres 2025 an den Standort des HFR Tafers zu verlegen.
Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG). Im Rahmen seiner Strategie 2023-2030 initiierte der Verwaltungsrat des FNPG ein ehrgeiziges Entwicklungsprojekt am Standort Marsens, das eine psychiatrische Station mit 60 Betten, die speziell auf den wachsenden Bedarf in der geriatrischen Psychiatrie zugeschnitten ist, sowie eine spezialisierte Station mit 45 Betten für die Betreuung von Demenzpatientinnen und -patienten umfasst, um für die zukünftigen demografischen und medizinischen Entwicklungen gerüstet zu sein.
Das Jahr 2024 war besonders arbeitsintensiv, mit einer regelmässig über 100 %igen Auslastung an beiden Spitalstandorten. Als Reaktion darauf schaffte das FNPG eine neue psychiatrische Station für Erwachsene mit 20 zusätzlichen Betten für die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen.
Im Rahmen eines kontinuierlichen Optimierungsprozesses wurde die Organisationsstruktur um zwei neue strategische Abteilungen erweitert: die Direktion der Abteilung Psychologie und die Direktion der Abteilung Finanzen. Das FNPG ist damit das erste Psychiatrienetzwerk in der Westschweiz, in dem eine Psychologin oder ein Psychologe eine leitende Funktion innehat.
Pflege und Hilfe zuhause. Die häusliche Pflege verzeichnete erneut eine starke Zunahme. Im Jahr 2024 beliefen sich die Nettoausgaben des Staates auf 13,3 Millionen Franken (2023: 12,3 Millionen Franken). Die privaten Leistungserbringenden (selbstständige und private inner- und ausserkantonale Organisationen) schlugen mit 3,3 Millionen Franken zu Buche (+ 0,4 Millionen Franken). Sie machen 25 % der vom Staat übernommenen Nettokosten aus. So wurden in diesem Jahr 900 Rechnungen für mehr als 244 500 Pflegestunden vom GesA kontrolliert und bezahlt.
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Im Vordergrund standen im Jahr 2024 die Abschlussarbeiten für das zweite kantonale Alkoholaktionsprogramm (KAAP) 2024-2028, das im März 2024 vom Staatsrat genehmigt wurde. Die Handlungsstrategie des KAAP 2024–2028 zielt auf die Reduzierung des problematischen Alkoholkonsums (Rauschtrinken, chronischer Konsum, situationsunangemessener Konsum) und der Alkoholabhängigkeit ab.
Das KAAP 2024–2028 setzt die bisherigen Bemühungen fort und schlägt gleichzeitig Massnahmen vor, um auf spezifische Bedürfnisse zu reagieren, die in den letzten Jahren in Erscheinung getreten sind, insbesondere im Bereich der Prävention in der Partyszene.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbericht GesA
Suchterkrankungen
Der sichere Konsumraum, eine Priorität der Suchtpolitik des Staatsrats, wurde im August 2024 in der Stadt Freiburg eröffnet. Dieses neue Angebot von Le Tremplin für Freiburgerinnen und Freiburger ermöglicht die Begleitung von 64 Konsumationen pro Tag. Es wurde der Bevölkerung und den Anwohnerinnen und Anwohnern des Pérollesquartiers an einer Infoveranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern der Direktion und der Gemeindebehörden vorgestellt.
Sexuelle Gesundheit
Das Kantonsarztamt KAA wirkte bei der Beantwortung von Fragen zur sexuellen Gesundheit mit, sowohl im Rahmen von Antworten auf parlamentarische Vorstösse als auch im Rahmen der Informationsvermittlung an Schulen oder an die Medien.
2024 nahm die Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit (FFSG) 4117 Anrufe entgegen (2023: 4029) und führte 493 (2023: 504) ärztliche Konsultationen sowie 1066 (2023: 1085) Einzel- und Paarberatungsgespräche durch.
Die FFSG bietet auch Tests auf sexuell übertragbare Infektionen an: 2024 waren es insgesamt 1780 (1511 im Jahr 2023): es wurden bei 271 Männern und 153 Frauen 424 (2023: 387) anonyme HIV-Tests durchgeführt sowie 566 Tests auf Chlamydien (2023: 461), 489 auf Gonorrhö (2023: 416) und 301 auf Syphilis (Schnelltest oder Serologie; 2023: 247). Dank einer Zusammenarbeit mit dem Centre Empreinte und der allgemeinen Studierendenschaft der Universität Freiburg (AGEF) können sich betroffene Studierende zu vergünstigten Preisen testen lassen.
Zudem besuchten 27 (2023: 26) Gruppen mit spezifischen Bedürfnissen (wie Migrantinnen und Migranten, Jugendliche in Einrichtungen) Präventionsworkshops oder Präsentationen der FFSG-Leistungen einer Sexualpädagogin, und sieben Gruppen von Fachleuten oder angehenden Fachleuten wurden für verschiedene Themen im Zusammenhang mit der sexuellen Gesundheit sensibilisiert.
Weiter mussten 133 (2023: 139) Fälle in Zusammenhang mit problematischem sexuellen Verhalten, Fällen von Verdacht auf oder erwiesenem sexuellen Missbrauch oder Misshandlung betreut werden und erforderten eine Einschätzung, Betreuung und bereichsübergreifende Begleitung. In einigen Fällen brauchte es eine spezifische Intervention für eine Gruppe oder ein oder mehrere Einzelgespräche.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbericht Kantonsarztamt (KAA)
Zahnprophylaxie
Das Zahnprophylaxekonzept an der Orientierungsschule (10H oder 11H) wurde von der Fachstelle «Gesundheit in der Schule» aufgrund der sehr positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler definitiv validiert. Im Schuljahr 2023/24 meldeten sich 13 französischsprachige OS (15 im Schuljahr 2022/23) und drei deutschsprachige OS (eine im Schuljahr 2022/23) dafür an.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbericht Schulzahnpflegedienst (SZPD)
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Der Direktor für Gesundheit und Soziales präsidiert seit dem 1. Juli 2024 den Verband CARA.
Ende 2024 hatten an die 3000 Freiburgerinnen und Freiburger ihr EPD über CARA eröffnet (von insgesamt 30 000 der gesamten CARA-Stammgemeinschaft), und rund 280 Pflegeleistungserbringende im Kanton Freiburg waren angeschlossen (von insgesamt 3600 der gesamten Stammgemeinschaft).
In Freiburg hat sich die Zahl der EPD somit in einem Jahr versechsfacht, unterstützt durch die Eröffnung von Informations- und Anmeldeschaltern und eine aktive interkantonale Zusammenarbeit.
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Sonder- und sozialpädagogische Institutionen
2024 beliefen sich die Subventionen an die Freiburger Institutionen für Erwachsene mit Behinderungen auf 125 522 133 Franken (2023: 119 156 858 Franken), während die Subventionen an die sozialpädagogischen und medizinisch-therapeutischen Institutionen für Minderjährige und junge Erwachsene 29 619 834 Franken betrugen (2023: 25 474 947 Franken).
Aufgrund eines deutlichen Anstiegs der Zahl schutzbedürftiger Kinder, die vom Jugendamt (JA) betreut werden und zum Schutz ihrer körperlichen und psychischen Entwicklung in einer Einrichtung untergebracht werden müssen, war auch das Jahr 2024 für die anerkannten sozialpädagogischen Institutionen für Minderjährige und junge Erwachsene sehr arbeitsintensiv. Vor diesem Hintergrund wurden neue Plätze geschaffen, und die Einrichtungen nahmen regelmässig Kinder für «Extraplätze» auf. Dann wurden auch Heimaustritte mit ambulanter Nachbetreuung durch die pädagogischen Teams der Betreuungseinrichtung beschleunigt. Diese Nachsorge schliesst eine Lücke zwischen der Vollzeitbetreuung in der Einrichtung und der ambulanten Betreuung. Sie konnte im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojekts des SVA und des JA eingeführt werden.
Pflegeheime und ambulantes Betreuungssetting
Die Pflegerestkosten und die Beiträge an die Betreuungskosten, die 2024 von der öffentlichen Hand finanziert wurden, beliefen sich auf 104 821 600 Franken (2023: 103 574 041). Dazu kommen die Pflegerestkosten und eine Pauschalsubvention für die Betreuung von Personen in Pflegeheimbetten im Spital (HFR, HIB und Palliativstation des HFR). Der für diese Personen gezahlte Betrag beläuft sich auf 1 186 450 Franken (2023: 1 776 841 Franken). Der Betrag, der als Pflegerestkosten und als Subventionen für die Betreuung bei ausserkantonaler Unterbringung gezahlt wurde, beläuft sich auf 1 888 275 Franken (2023: 1 775 731 Franken).
Die Beiträge für die Tagesstätten im Kanton beliefen sich auf 2 062 513 Franken (2023: 1 699 954 Franken).
Die Direktion erteilte im März 2024 auch einen kantonalen Auftrag an das Réseau santé de la Glâne zur Eröffnung einer neuen Abteilung für Abklärung und Orientierung (AAO) mit 12 Betten am Standort Billens. Die Aufgabe dieser Abteilung besteht darin, einen angemessenen Übergang zwischen dem Spitalaustritt und der Rückkehr nach Hause zu gewährleisten. Sie entspricht damit einem Bedürfnis der Betagten und ihrer Familien und fördert zudem das ambulante Betreuungssetting.
Generationenübergreifende Projekte
Die Solidarität und der Austausch zwischen den Generationen gehören zu den Prioritäten der Politik Senior+.
2024 wurden zwei Aufrufe für generationenübergreifende Projekte gestartet, und 10 Projekte (2023: 12) erhielten eine finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 45 560 Franken für ihren Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und zur Integration von Seniorinnen und Senioren in die freiburgische Gesellschaft.
Politik für Menschen mit Behinderungen
Aktionstag für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Vom 15. Mai bis 15. Juni 2024 feierte der Kanton Freiburg den zehnten Jahrestag des Inkrafttretens der UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (BRK). Rund 30 Partnerinnen und Partner organisierten gut 50 Aktionen, die von der Direktion koordiniert und unterstützt wurden.
Unterstützung inklusiver Projekte. Die kantonale Politik für Menschen mit Behinderungen sieht in ihrem Massnahmenplan 2018–2024 vor, dass der Start von Projekten für Aktivitäten und Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit finanziell unterstützt wird, wenn diese die Inklusion von Menschen mit Behinderungen zum Ziel haben.
20 Projekte wurden in ganz verschiedenen Bereichen (Sport, Kunst, Theater, Musik, Freizeit, Politik usw.) mit Beträgen von 1000 bis 5000 Franken unterstützt. Insgesamt stellte der Staat Freiburg einen Betrag von 50 000 Franken zur Verfügung.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbericht Sozialvorsorgeamt (SVA)
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Das KSA war stark in die Bewältigung der Migrationskrise eingebunden, die sich seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine mit der Zunahme des Zustroms von Asylsuchenden aus anderen Regionen der Welt noch verschärft hat.
Parallel dazu begleitete das KSA die parlamentarische Arbeit im Hinblick auf die Überweisung des in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Sozialversicherungsanstalt (KSVA) ausgearbeiteten Entwurfs des Gesetzes über die Ergänzungsleistungen für Familien und des Entwurfs des Sozialhilfegesetzes an den Grossen Rat. Das Gesetz über die Ergänzungsleistungen für Familien (FamELG) wurde in der Volksabstimmung vom 22. September 2024 und das Sozialhilfegesetz (SHG) am 9. Oktober 2024 vom Grossen Rat angenommen.
Asylpolitik
Die Migration aus der Ukraine pendelte sich im Laufe des Jahres 2024 auf einem sehr hohen Niveau ein, wobei im Juni und im Oktober ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. 565 Personen kamen aus der Ukraine in den Kanton (Stand Ende November). Der Zustrom von Personen aus anderen Herkunftsländern als der Ukraine war ebenfalls gross, mit einem Rückgang in den Monaten Mai und August. So kamen 719 Personen in den Kanton. Insgesamt sind 1284 Personen (2023: 1293) im Kanton angekommen. Auf die Schliessung der Pflegeabteilung in Billens im Mai folgte wenige Wochen später die Eröffnung eines neuen Zentrums (Foyer des Coquelicots) in Givisiez für die Aufnahme älterer oder vulnerabler Menschen.
Ukraine
Per Ende 2024 halten sich 4584 Personen aus dem Asylbereich im Kanton auf, wovon 2750 aus der Ukraine. Seit Kriegsausbruch in der Ukraine im Februar 2022 werden die Aufnahme, die Unterbringung und die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine vom Stab Ulysse geleitet und koordiniert, der vom Staatsrat eingesetzt wurde und vom Vorsteher des Kantonalen Sozialamts präsidiert wird. Der Stabschef informiert die Staatsratsdelegation für die Migrationskrise mit ihren Mitgliedern Staatsrat Philippe Demierre (Präsident), Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens und Staatsrat Romain Collaud regelmässig über den Stand der Dinge.
Aufnahme und Unterbringung. Das hauptsächliche Aufnahmedispositiv im Zentrum Grand-Places geriet durch die vielen Neuzugänge, aber auch durch die vielen Weggänge unter Druck. Gemäss Statistik des Staatssekretariats für Migration (SEM) haben 524 Personen aus der Ukraine den Kanton Freiburg verlassen (Stand Ende November).
Was die berufliche Eingliederung betrifft, so waren per 30. November 2024 341 Personen aus der Ukraine von insgesamt 1537 potenziellen Erwerbspersonen (18-64 Jahre) erwerbstätig.
Schule. Zu Beginn des Schuljahres 2024 waren 730 Schülerinnen und Schüler (1H-12H), wovon 515 aus der Ukraine und 215 anderer Herkunft, ins Freiburger Schulsystem integriert.
Gesundheit. Auf die Schliessung der Pflegeabteilung in Billens im Mai folgte wenige Wochen später die Eröffnung eines neuen Zentrums in Givisiez für die Aufnahme älterer oder vulnerabler Menschen. Der Krieg in der Ukraine hat zu einem deutlichen Anstieg der Zahl älterer Menschen aus dem Asylbereich in der Schweiz geführt. Das Heim Les Coquelicots wurde in Reaktion auf ihre spezifischen Bedürfnisse und des Mangels an Pflegeheimplätzen eröffnet. Seit Mitte Juli beherbergt dieses Heim fast zwanzig ältere oder gesundheitlich angeschlagene Asylsuchende.
Die materielle Hilfe für Personen aus der Ukraine mit Schutzstatus S, die Kosten für das Betreuungs- und Verwaltungspersonal sowie die Betriebskosten der Beherbergungszentren beliefen sich 2024 auf 54 639 628 Franken (gegenüber 48 817 714 Franken im Jahr 2023). Die vom Bund für diese Personen ausgerichteten Pauschalen betrugen 52 906 976 Franken (gegenüber 40 475 056 Franken im Jahr 2023). Nach Berücksichtigung der zusätzlichen Kosten zur Bewältigung der Ukraine-Krise ergibt sich somit ein Saldo zulasten des Staates in Höhe von 11 732 652 Franken (gegenüber 8 342 658 Franken im Jahr 2023).
Integration und Soziale Aktion
Im Laufe des Jahres setzte das KSA die Erneuerung der mit 35 Verbänden abgeschlossenen Leistungsaufträge für Integration und soziale Massnahmen im Umfang von 5 312 000 Franken fort. Diese wichtige Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Verbänden zeugt vom starken Engagement der Verbände bei den Bemühungen zur Unterstützung der sozioprofessionellen Eingliederung, der Ausbildung, der Elternschaft, der Nothilfe, der Prävention oder der Sozialberatung für verschiedene Zielgruppen im Rahmen des Asyl- und Flüchtlingswesens oder der Sozialhilfe im Allgemeinen. Die Zahl der Menschen, die Unterstützung benötigen und sich an Freiburg für alle (Ffa) wendeten, um für die jeweiligen Leistungen an die richtigen Stellen verwiesen zu werden, steigt stetig an. Im Jahr 2024 waren es 2186 Personen (+ 69 % seit 2019).
Opferhilfe
Der Kanton arbeitet zusammen mit den anderen Westschweizer Kantonen und dem Generalsekretariat der SODK an der Einrichtung einer zentralen Opferhilfe-Telefonnummer, die am 1. November 2025 in Betrieb genommen werden soll. Der kantonale Koordinator nahm das ganze Jahr über an zahlreichen Sitzungen in der ganzen Schweiz und in der Romandie teil. Die französischsprachigen Kantone wollen für ihr Gebiet eine einheitliche Telefonleitung für die Nacht und das Wochenende einrichten. Der Lenkungsausschuss dieses Projekts wird vom Leiter des Kantonalen Sozialamtes präsidiert.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbericht Kantonales Sozialamt (KSA)
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Direkte Sozialarbeit (SDS)
Mit der Personalaufstockung im Jugendamt konnte die Zahl der Mandate und Dossiers von Kindern pro VZÄ auf 76 aktiv bearbeitete Dossiers gesenkt werden, ohne Sozialabklärungen und unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA).
Neuer Sektor. Im Jahr 2024 wurde ein neuer Sektor mit spezifischen Aufgaben geschaffen: der SASD R+. Seine Aufgaben umfassen die Vertretungsbeistandschaften in Zivil- und Strafverfahren (Art. 306 Abs. 2 ZGB) sowie die Beistandschaften zur Feststellung der Vaterschaft und zur Festsetzung des Unterhaltsanspruchs (Art. 308 Abs. 2 ZGB). Dies umfasst folgende Aufgaben: Vertretung der Kinder im Falle einer Verhinderung oder eines Interessenkonflikts der Eltern, in dringenden oder nicht dringenden Fällen; gegebenenfalls Beantragung von Kindesschutzmassnahmen; Organisation, Koordination und Kommunikation mit den Partnern (Polizei, Rechtsbeistände, Opferhilfe, Zivilstandsamt usw.); Verfolgung der Verfahren als Partei (Staatsanwaltschaft, Jugendgericht, Zivilgericht).
Neue Leistung. Für Erziehungseinrichtungen wurde eine neue ambulante sozialpädagogische Leistung entwickelt, die «intensive externe Betreuung». Voraussetzung ist eine vorherige Unterbringung der oder des Minderjährigen von mindestens 48 Stunden. Die intensive externe Betreuung wird von Erzieherinnen und Erziehern übernommen, die der Erziehungseinrichtung angehören, und endet nach 6 Monaten. Ziel dieser Betreuung ist die Verbesserung der Situation mit dem Endziel der Autonomie. Es geht also nicht um eine teilweise Rückkehr in die Familie, sondern um eine vollständige Rückkehr. Es handelt sich auch nicht um eine ständige häusliche Nachbetreuung, eine soziale oder polizeiliche Kontrolle, eine Tagesstruktur oder eine Möglichkeit, ein Kind aus der Gruppe herauszunehmen, weil es nicht mitarbeiten will, oder um eine Teilplatzierung. Die Indikation für den Zugang zu dieser Leistung wird in Zusammenarbeit zwischen dem JA und den Institutionen unter Berücksichtigung des Alters des Kindes, der familiären Ressourcen usw. festgelegt.
Strategie für die frühe Kindheit im Kanton Freiburg
Die Direktion präsentierte die erste, vom Staatsrat am 28. Mai 2024 genehmigte und mit anderen betroffenen Direktionen, Ämtern und Partnern ausgearbeitete Strategie für die frühe Kindheit im Kanton Freiburg. Diese Strategie ist ein Meilenstein im Hinblick auf die Anerkennung der Bedeutung der ersten Lebensjahre sowie die entscheidende Rolle der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). Die Strategie ist Bestandteil der Kinder- und Jugendpolitik, genauer gesagt der Strategie «I mache mit!», sowie verschiedener anderer Politiken im Zusammenhang mit Familie, Bildung, Sozialem, Kultur, Raumplanung, Chancengleichheit, Gesundheitsförderung und Prävention sowie Integration.
Familienexterne Betreuung
Die Direktion präsentierte den in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Gemeindeverband (FGV) und seinen Partnern in Auftrag gegebenen Microgis-Bericht über die Übereinstimmung zwischen Angebot und Bedarf an familienergänzenden Tagesbetreuungsplätzen im Kanton Freiburg. Gemäss diesem Bericht sind 71,1 % des Bedarfs an vorschulischer Betreuungsplätzen hinsichtlich Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. 56,9 % des Bedarfs an ausserschulischen Betreuungsplätzen abgedeckt, wobei es grosse Unterschiede zwischen den Bezirken gibt.
Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen
Im Anschluss an eine Winterklausurtagung zum Thema schwierige Lebenssituationen von Kindern wurde von der Fachstelle für Kinder- und Jugendförderung (FKJF) zusammen mit weiteren betroffenen Direktionen und Ämtern im Mai 2024 eine erste kantonale Tagung zum Thema Jugendliche in komplexen Lebenslagen organisiert.
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Zur Feier seines 30-jährigen Bestehens gab das GFB ein Jubiläumsmagazin heraus und organisierte eine Jubiläumsfeier mit zahlreichen Partnern aus der Politik und öffentlichen und privaten Institutionen.
Kennzahlen
JA-Stimmen zum Gegenvorschlag bei der Abstimmung über die Verfassungsinitiative «Für bürgernahe öffentliche Spitalnotaufnahme 24/24»
JA-Stimmen bei der Abstimmung zur Einführung von Ergänzungsleistungen für Familien
Weitere Informationen
- Medienmitteilungen 2024
- Chronologie - Ukraine
- Personalbestand der GSD (siehe 4.5.2.8 des Tätisgkeitsberichts des Staatsrates)
Wichtige Ereignisse und Kennzahlen der Ämtern
- Amt für Gesundheit (GesA)
- Kantonsarztamt (KAA)
- Schulzahnpflegedienst (SZPD)
- Sozialvorsorgeamt (SVA)
- Kantonales Sozialamt (KSA)
- Jugendamt (JA)
- Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen (GFB)